Von Gibraltar zur Costa de la Luz

Veröffentlicht in: Schweiz/Frankreich/Spanien 2024 | 0

Kurz vor Gibraltar, in La Línea, blieben wir zwei Tage auf dem Wohnmobilstellplatz Area de Autocaravanas Alcaidesa Marina, um das britische Überseegebiet zu erkunden. Vom Stellplatz aus hatten wir vorne den Blick auf den Hafen und auf der anderen Seite ragte der berühmte „Affenfelsen“ oder „The Rock“ empor. Durch den Blick zum Flughafen sahen wir einige Maschinen starten und landen. Für Besucher ohne Wohnmobil oder Boot bzw. Yacht gibt es dort die Möglichkeit, sich ein kleines Hausboot über Boat Haus zu mieten.

Mit dem Rad fuhren wir an der Grenze zu Gibraltar am Affenfelsen vorbei bis zur Promenade.

Am nächsten Morgen zeigte sich das Wetter erst „very british“. Gegen Mittag klarte es dann aber auf und über dem britischen Empire schien doch noch die mediterrane Sonne. Mit dem Roller ging es durch die Grenzkontrolle nach Gibraltar. Hier spricht man englisch und bezahlt in Pfund (£). Euro wird natürlich überall akzeptiert. Die frühere Zufahrtsstraße, die das Rollfeld des Flughafens kreuzt, ist nur noch für Fußgänger begehbar. Fahrzeuge werden vorher schon umgeleitet. Bei Starts und Landungen wird sie, ähnlich wie an einem Bahnübergang, einfach gesperrt.

Wir stärkten uns erstmal mit obligatorischen „Fish and Chips“ von Roy´s und schlenderten durch die Main Street, die viele Touristen zum zollfreien Shoppen anlockt.

Gerne hätte ich Affen gesehen, aber den berühmten Affenfelsen haben wir nicht erklommen. Für eine Wanderung zu aufwendig und mit der Gondel zu teuer, zumal noch der Eintrittspreis für den Nationalpark dazukommt. Die 100€ waren es uns dann nicht wert, zumal die Sicht von oben an diesem Tag auch nicht lohnenswert war. Wir fuhren nur mit dem Roller zum Eingang des Nationalparks. Affen waren dort noch nicht zu sehen … so gab es auch keine Gefahr von Diebstahl 🙂 Denn angeblich bekommen die Primaten nur Basiskost und suchen sich ihre Leckerlies selber. Kein Problem: sie filzen einfach die Touristen – greifen in Jackentaschen, steigen in Autos, greifen nach Brillen oder Kameras 🙂 Klingt lustig, ist es aber nicht wirklich 🙁

Ein weiteres Ziel war für uns der Europa Point, das flache Südende der Landzunge von Gibraltar, welches in die Straße von Gibraltar ragt. Etwas stürmisch und rau, aber mit dem Roller eine abenteuerliche Fahrt dorthin.

Zurück fuhren wir statt am Felsen vorbei durch den Tunnel und reihten uns vor der Grenze nach Spanien mit den anderen Motorrädern in die Schlange für die Ausreise ein.

Abends genossen wir einen schönen Blick über den Hafen mit Blick auf den Felsen bei Sonnenuntergang.


In der Nähe vom Affenfelsen verbrachten wir noch zwei Nächte auf dem Campingplatz Sur Europa. Die Weiterfahrt nach Tarifa lohnte sich bei dem Wetter noch nicht.

Mit dem Fahrrad erkundigten wir mal das Hinterland dieser Region 🙁 In Spanien sind schlechte Straßenverhältnisse und Müll am Straßenrand in einigen Gebieten ein großes Problem. Das betrifft vor allem ländliche Gegenden, aber auch Randgebiete von Städten und touristisch weniger frequentierte Regionen. Als Reisende sieht man natürlich auch diese Seiten von Spanien. Es ist nicht überall schön und sicher 🙁


Tarifa

Rund 30 Kilometer Luftlinie südwestlich von Gibraltar liegt die etwa 18.000 Einwohner zählende Stadt Tarifa. Tarifa ist der südlichste Ort Europas an der engsten Stelle der Straße von Gibraltar. Die Punta de Tarifa (das Horn von Tarifa) ist der südlichste Punkt des Festlandes von Europa. Die Straße von Gibraltar ist hier nur 14  km breit und man kann Afrika gut erkennen. Tarifa ist der Hot Spot unter Kitesurfern in Europa. Wir hatten Glück und es war aufgrund des Windes ordentlich was los.

Auch in der süßen Altstadt von Tarifa mit ihren vielen Läden und coolen Cafés herrscht eine entspannte Atmosphäre.

Im Anschluss machten wir auf dem Weg zu unserem Stellplatz in Facinas, ca. 20 km von Tarifa entfernt, noch einen Abstecher zur Wanderdüne „Dune de Valdevaqueros“, die in den 1940er Jahren durch die Aktion der in der Nähe stationierten Militärbehörden gebildet wurde. Versuche, Sandbewegungen zu verhindern, die die militärischen Einrichtungen zu begraben drohten, führten zu einer großen Düne, die später durch eine Wiederbesiedlung von Kiefern befestigt wurde. Die aktive Düne befindet sich noch in der Bildung und es gibt keine besiedelnden Pflanzenarten.

Ausklang des Tages …


Los Caños de Meca

Zwischen dem Kap Trafalgar und Barbate liegt der Touristenort Los Caños de Meca. Unglaublich schön ist der lange Sandstrand mit Blick auf das Kap Trafalgar und seinem Leuchtturm. Auf dem Wohnmobilstellplatz Area Cañon de Meca verbrachten wir drei ruhige Tage mit langen Strandspaziergängen, beobachteten die riesigen Wellen und unternahmen eine Rollertour nach Conil de la Frontera.

Conil de la Frontera

Ca. 11 Kilometer von unserem Stellplatz entfernt liegt das hübsche Dorf Conil de la Frontera mit rd. 23.500 Einwohnern. Die Altstadt ist gesäumt mit engen verwinkelten Gassen und in weißer Farbe getünchten kleinen Häusern. Das „weiße Dorf“ gehört zu der Ruta de los Pueblos Blancos, der Route der weißen Dörfer. Wir waren über das lebhafte Treiben mit vielen deutschen Touristen in diesem Ort überrascht. Vom historischen Turm „Torre de Guzmán“ hatten wir einen spektakulären Überblick über die Stadt und den angrenzenden Strand. Auf den Turm kommt man über eine sehr schmale Treppe mit 60 Stufen.

Nur wenige Meter weiter gelangt man zum sauberen hellen Sandstrand sowie dem „Puente Rio Salado“. Über eine Fußgängerbrücke überquert man den Fluß Salado und hat einen tollen Blick zum Strand Castilnovo.

Den Tag ließen wir dann bei einem leckeren Rotwein mit Käse und Baguette am Strand ausklingen.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert