Nach Abschluss der Skisaison in Carezza haben wir uns umgestellt auf Frühling und sind nach ca. einer Stunde Fahrzeit aus 1600m Höhe ins 250m hoch gelegene Terlan hinabgefahren. Terlan an der Weinstraße ist eine italienische Gemeinde im Etschtal in Südtirol und hat 4749 Einwohner. Sie liegt ca. 10 km von Bozen entfernt. Auf dem Stellplatz „Camper Park Terlan“ konnten wir noch einen Randplatz ergattern, wofür sich das etwas schwierige Einparkmanöver gelohnt hat. Großes Kino für die draußen sitzenden Wohnmobilisten 🙂




Am nächsten Tag fuhren wir bei frühlingshaftem Wetter mit der Bahn nach Bozen in die Innenstadt.
Bozen ist die Landeshauptstadt Südtirols und Sitz der Landesregierung sowie des Landtags. Bozen wird zu den großen städtischen Zentren im Alpenraum gerechnet. Mit 107.407 Einwohnern ist Bozen die größte Stadt Südtirols.
Auf dem Markt haben wir uns mit typisch Südtiroler Spezialitäten (Schinken, Käse, Mangochips) eingedeckt. Dass auf so einem Markt die Preise etwas gehobener sind, ist verständlich. Aber für ein Baguettebrot 10 Euro zu bezahlen, da hört dann der Bio-Spaß auf 🙁










Eine ausgeprägte Radtour über 70 km, etlichen Steigungen und schönen Abfahrten führte am nächsten Tag an Bozen vorbei zum Kalterer See und nach Tramin/Kurtatsch.






Ein schöner Ausflug war eine Wanderung zum Vilpianer Wasserfall. Wir haben einen kleinen Umweg über die Berge gemacht. Am Ende mussten wir feststellen, dass der Weg nur über einen Klettersteig zum Wasserfall geführt hätte. Wir kehrten also bis zur Straße um, bis wir einen Weg durch die leeren Apfelplantagen an der Etsch entlang bis nach Vilpian fanden.




Von Vilpian ging es durch das Dorf bis zum kleinen Weg, der uns am Trainingszentrum der Südtiroler Freiwilligen Feuerwehren vorbei führte. Aus der Ferne hörte man das Wasser bereits rauschen. Früher wurden mit dem Wasser des Vilpianer Baches Mühlen betrieben, seit dem 17. Jahrhundert dient ein Teil des Wassers, das im Vilpianer Wasserwaal abgezweigt wurde, zur Bewässerung der Obst- und Weingärten. Ein Schild informiert uns, dass wir den Weg auf eigene Gefahr begehen. Die Steinschlag- und Rutschgefahr ist nicht zu unterschätzen. Nun lichtet sich der Wald und vor uns tut sich der gigantisch anmutende, 82 m hohe Wasserfall auf. Über eine Klippe aus rot schimmernden Porphyrgestein stürzt sich der Bach ins Etschtal hinunter. Unter ihm sammelt sich das Wasser in einem kleinen Becken, bevor es sich im Bachbett auf den Weg durch Vilpian bis in die Etsch macht.







Am Donnerstag machten wir unseren sehr begehrten Randplatz zur Freude eines Anreisenden wieder frei. Unser Ziel war das Knottnkino in Vöran, unweit von Meran. Auf dem Parkplatz des Hofschanks Eggerhof verbrachten wir die Nacht am Damwildgehege.



Vom Parkplatz wanderten wir ca. 45 Minuten zum Freiluftkino am Hochplateau und genossen die herrliche Aussicht. Das Knottnkino ist ein besonders gestalteter Aussichtspunkt auf dem Rotsteinkogel in 1465 m Höhe. „Knottn“ bedeutet im Südtiroler Dialekt „Fels“. Das Knottnkino, das im Jahr 2000 vom Metallgestalter und Künstler Franz Messner (1952–2017) aus Klobenstein am Ritten geschaffen wurde, besteht aus 30 wetterfesten Klappsesseln aus Edelstahl und Kastanienholz. Von dort hat man einen Ausblick auf das Etschtal mit dem Meraner Becken einschließlich Seitentälern und angrenzenden Bergen. Es ist eines der Top 10 Highlights unter den Sehenswürdigkeiten in Südtirol.








Zwar ist der Schauplatz immer derselbe, aber der Film wechselt ständig im Knottnkino:
mit den Jahreszeiten, mit den Tageszeiten, mit dem Kleinklima, mit dem Wetter, täglich, stündlich oft ein neues Programm, besser als im Kino, wo es, wenn man über die bezahlte Zeit hinaus sitzen bliebe, doch wieder denselben Film zu sehen gäbe.
Im Knottnkino kommt die Abwechslung mit dem Sitzenbleiben. Je nachdem wie turbulent das Wetter gerade ist, dramatische oder sanfte Veränderungen der Optik.
Ein Abstecher zum Gardasee durfte nicht fehlen. Wir blieben ein paar Tage in Arco. Die Stadt liegt fünf Kilometer nördlich des Gardasees am Unterlauf des Flusses Sarca in der Provinz Trient. Vom Stellplatz Arcosole konnten wir schöne Radtouren starten.







Es war wie die Ruhe vor dem (Touristenan-)Sturm. So leer haben wir es noch nie am Gardasee erlebt. Das hat sich aber zwei Tage später aufgrund der beginnenden Osterferien geändert. Die Saison hat Samstag begonnen und endet wohl erst Anfang November nach den Herbstferien.
In der Umgebung von Arco war es ruhiger. Nur einige sportliche Radfahrer waren unterwegs.







Lago di Toblino
Entlang der Sarca radelten wir bei Sonnenschein zum Toblinosee, der sich auf 245 m Meereshöhe, ca. 15 km westlich von Trient am Ende des Sarcatales und 30 km von Riva am Gardasee, befindet. Dieser See entstand durch Erosion und Ablagerungen, die vom Fluss Sarca im Laufe der Zeit ins Tal befördert wurden. Der See gilt als einer der romantischsten im Trentino.







Regine Philipp
Schöne und anschauliche Berichte von euren tollen Womo Touren!
Weiterhin gute Fahrt mit vielen schönen Erlebnissen, Abenteuern und ganz viel Spaß!
Annette
Danke!! Das wünschen wir euch auch.