Von Bologna aus hatten wir erst geplant, direkt nach Venedig zu fahren. Da wir die Lagunenstadt jedoch nicht am Wochenende besuchen wollten, machten wir noch einen Abstecher nach Borghetto, einem kleinen hübschen Ort südlich vom Gardasee und sehr lohnenswert. Der Stellplatz Visconti, der am Freitagabend gut belegt war, lag direkt am Rande des Ortes, sodass wir auch abends nochmal kurz ins Dorf gehen konnten.

Borghetto gehört zu den schönsten Ortschaften Italiens. Das ehemalige Festungsdorf liegt am Fluß Mincio. Im Mittelalter brachten Dutzende von Mühlen und Wasserräder (ein paar davon sind auch noch heute in Betrieb) der Gemeinde Wohlstand. Einige sind heute mit den berühmten Liebesschlössern verziert.


Die Brücke „Ponte Visconteo“ ist ein mittelalterliches Damm- und Brückenbauwerk mit Festungscharakter und wurde 1393-1395 erbaut.



Ansonsten ist der Ort total süß und beschaulich. Es gibt nette Lokale, wo man drinnen und draußen verweilen kann.











Am Samstag machten wir noch einmal eine herrliche Radtour zum Gardasee. Wir lieben den See und die Umgebung einfach … auch im Herbst! Wir sind bei 14 Grad gestartet, durch die Sonne war es aber gefühlt wesentlich wärmer. Von Borghetto führt ein toller Radweg direkt nach Peschiera del Garda. Wir waren verwundert, was dort im November noch los war. Was sicherlich auch dem Wochenende und dem Traumwetter zu verschulden war.







Venedig
Montag ging es dann weiter nach Venedig, die Stadt in der Lagune. Der Stellplatz San Giuliano befindet sich im Park San Giuliano, dem größten Stadtpark Europas. Von dort konnten wir für 10,00 Euro (Hin- und Rückfahrt pro Person) direkt mit einer Personenfähre, die jede volle Stunde nach Venedig fuhr, die Lagunenstadt erreichen. Das Wetter war okay, hatten allerdings lt. Wetterbericht auf mehr Sonne gehofft. Für uns war es ungewohnt kalt, aber daran müssen wir uns ja langsam gewöhnen 😉 Wenn man die Stadt zur Hauptsaison kennt, ist es jetzt wahrscheinlich deutlich ruhiger. Aber wir fanden, es war trotzdem noch sehr viel los. Vor allem an den Hotspots. Da musste man sich schon durchsetzen, um einen Platz für ein gutes Fotomotiv zu bekommen.
Hier ein paar Impressionen:




















Vom Glück wurde Dieter dann am Abend noch getroffen. Eine Taube hat ihn erwischt … mitten in Venedig, kurz vor der Rialtobrücke … So ein Schiet 🙂

Am zweiten Tag in Venedig sind wir mit dem Wassertaxi nach Murano gefahren. Sie ist eine ca. ein Quadratkilometer große Inselgruppe aus sieben Inseln, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Zahlreiche Kanäle durchziehen diesen Stadtteil und sorgen für das typisch venezianische Erscheinungsbild. Hier war es zu dieser Jahreszeit sehr beschaulich.








Bekannt ist Murano vor allem für seine Glaskunst. Viele der ca. 5000 Einwohner arbeiten in einer der traditionellen Glasbläsereien und exportieren ihre Waren in die ganze Welt. Teilweise sehr bunt, aber auch viele tolle Sachen dabei. Die Insekten haben uns am meisten imponiert:







Vallevecchia
Einen dritten Tag wollten wir nicht in Venedig verbringen und sind daher in Richtung Caorle/Bibione zum Vallevecchia gefahren. Dort fanden wir einen riesigen Wohnmobilstellplatz, wo wir mit zwei weiteren Campern ohne Strom und Entsorgungsmöglichkeiten standen. Aber das hatten wir alles noch auf dem Platz in Venedig erledigt und Strom hatten wir genug über die Aufbaubatterien und die Photovoltaikanlage. Unsere leere Alu-Gasflasche konnten wir in Italien noch nicht tauschen, daher hoffen wir, dass die zweite Flasche noch hält bis wir in Österreich eine neue Aluflasche bekommen, wovon wir stark ausgehen. Nachts haben wir deshalb mit der Heizung gespart und hatten morgens 11 Grad im WoMo. Ha, ha … es war schon ziemlich kalt, aber das gehört dann auch mal dazu. Die Sonne kam morgens wieder durch und hat den Wagen schnell aufgewärmt.
Entschädigt hat dafür der Tag am Meer, wo wir einen langen Spaziergang gemacht haben. Noch einmal die salzige Luft des Mittelmeeres einatmen. Am Strand fanden wir viele Muschelsucher vor, die sich ihr Abendessen einsammelten.













Die Naturoase von Vallevecchia gehört zum Ortsgebiet von Caorle. Sie ist eine 900 Hektar große Insel, die auf allen vier Seiten von Meer-, Lagunen- und Flusswasser umgeben ist und besitzt einen herrlichen, wilden Natursandstrand. Früher einmal war hier alles Lagunengebiet. Erst nach Trockenlegung und Urbarmachung der Sumpfgebiete in den 1960er Jahren wurde Vallevecchia zu einer Insel. Heute ist es der einzige Küstenabschnitt an der oberen Adria, der nicht urbanisiert ist.
An unserem letzten Tag in Italien besuchten wir die Sternenstadt Palmanova. Palmanova ist eine Gemeinde mit 5288 Einwohnern in der Region Friaul-Julisch Venetien. Sie wurde am Ende des 16. Jahrhunderts als Planstadt angelegt, und ihr typischer sternförmiger Grundriss hat sich bis heute erhalten.

Die Stadt stellt einen kostenlosen Wohnmobilstellplatz mit Strom und Ver- und Entsorgung zur Verfügung. Ein toller Service. Ansonsten ist die Stadt nicht wirklich spannend. Im Sommer vielleicht etwas schöner, wenn am Marktplatz mehr Leben ist oder wenn bald der Weihnachtsmarkt eröffnet. Für uns war es ein guter Zwischenstopp.




Gisela und Hans
Die Bilder von Venedig haben bei uns etwas Wehmut ausgelöst, denn wir waren von der Stadt immer wieder fasziniert. Da wir auch immer viel Zeit dort hatten, konnten wir in Ruhe auch die Nebenstraßen und Kanäle auf uns einwirken lassen.