Nachdem alle Freunde, Verwandten inklusive Nachwuchs besucht und wieder verabschiedet wurden und alle Sachen gepackt waren, konnte endlich unsere große Tour mit den Zielen Schweiz, Frankreich und Spanien starten.
Da wir nicht wieder die mit Baustellen versehenen deutschen Autobahnen fahren wollten, entschieden wir uns, über die Niederlande und Belgien Richtung Schweiz zu fahren. Den ersten Stopp machten wir auf dem nett angelegten Stellplatz Bed&Breakfast Het Knooppunt kurz hinter Groningen. Dort verbrachten wir eine Übernachtung mit Kuh-Gebrüll. Anfangs dachten wir, wenn die Kühe gemolken und gefüttert werden, geben sie Ruhe. Aber weit gefehlt. Sie haben uns die ganze Nacht unterhalten. Auf Nachfrage beim Stellplatzbetreiber erfuhren wir, dass der Nachbar neue Kühe gekauft hat, die sich noch an die neue Umgebung gewöhnen müssen 🙂 Na, dann war wohl zum Glück alles in Ordnung mit den Tieren und wir holen unseren Schlaf sicher noch nach.




Entlang der holländischen Nordseeküste blieben wir drei Tage auf dem Stellplatz Korenmolen De Hoop in t’Zand, eine Gemeinde in Schagen. Die aus 1631 stammende Mühle auf dem Platz wird von Freiwilligen betrieben, so auch der Stellplatz. Die Einnahmen werden zur Instandhaltung der Mühle genutzt. Wir suchten uns einen Randplatz aus und genossen eine „Terrasse“ mit Garten, wo wir uns ausbreiten konnten. Mit dem Fahrrad erreicht man in ca. 15 Minuten den Strand.




Bei tollem Sommerwetter ging unsere Radtour über Den Helder, wo Dieter 1985 drei Wochen mit dem Marineschiff lag. Von hier aus gelangt man mit einer Autofähre zur benachbarten westfriesischen Insel Texel.





Zurück fuhren wir über die Touristendörfer Julianadorp (benannt nach der früheren Königin der Niederlanden) und Callantsoog. Durch die Ferienzeit war es an den Badebuchten und Strandpavillons sehr voll. Aber man findet dort auch ruhige Plätze abseits des Touristenrummels. Nur dem typischen Nordseewind konnten wir nicht entkommen, der natürlich immer von vorne kam 🙁








Wir haben uns gefragt, ob die bunten Felder wirklich Tulpenfelder sind? Für August eher ungewöhnlich.

Brüssel
Nach drei Tagen an der holländische Nordseeküste zog es uns dann doch schnell weiter ins Unbekannte, wie z. B. Brüssel, die Hauptstadt von Belgien. Stellplätze findet man dort allerdings wenig bis gar nicht. Dank der App „park4night“ fanden wir am Rande von Brüssel in Wemmel einen privaten Stellplatz für zwei Nächte an einer Pferdeweide. Sehr ruhig gelegen und vor allem sicher! Das bekannteste Bauwerk von Brüssel, das Atomium, ist knapp 5 Kilometer von dort entfernt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar.



Das Atomium ist mit 102m Gesamthöhe im Jahr 1958 anlässlich der Weltausstellung Expo 58 errichtet worden.







Alle 2 Jahre ist der Grand-Place (wo auch das Rathaus steht) für 4 Tage mit einem Blumenteppich aus Begonien bedeckt. Der Teppich von 70m x 24m entsteht aus etwa 120 Freiwilligen, mit fast einer Million Blumen in weniger als 4 Stunden. Wir hatten Glück, dieses imposante Blumenmeer bestaunen zu können!




Ein weiteres berühmtes Wahrzeichen von Brüssel ist die urinierende Brunnenfigur Manneken Pis. Das weibliche Pendant dazu – Jaenneke Pis – wurde 1987 eingeweiht und steht in einer Sackgasse gegenüber dem Café Delirium.





Brüssel ist die Schokoladenstadt: „Die Liebesgeschichte zwischen Brüssel und der Schokoladenpraline nahm Anfang des letzten Jahrhunderts ihren Lauf. Der Apotheker Jean Neuhaus hatte die geniale Idee, seine bitteren Pillen mit süßer Schokolade zu überziehen. 1912 ersetzte er sie durch eine köstliche Sahnefüllung – die Praline war geboren! Um sie standesgemäß und sicher zu verpacken, entwarf seine Frau kurz darauf eine edle Kartonverpackung – den „Ballotin“. Und auch heute, mehr als hundert Jahre später, ist der Pralinen-„Ballotin“ noch immer ein begehrtes und typisch Brüsseler Geschenk.“ Passend zum Schokoladenmuseum gibt es an jeder Ecke Trüffel- und Schokoladen-Geschäfte.







Im kleinsten Haus in Brüssel wohnt scheinbar noch ein älterer Herr. Wir sahen ihn beim Blumen gießen.

Brüssel







Tim und Struppi
Luxemburg/Schengen
Auf dem Weg nach Luxemburg, wo wir am Yachthafen Port de plaisance de Schwebsingen in der Nähe von Schengen zwei Tage an der Mosel standen, ist uns eine Lüftungsklappe abhanden gekommen. Wir vermuten, dass sich diese durch die schlechten holprigen Straßen in Belgien und eine etwas lädierte Schraube gelöst hat. Für die Weiterfahrt wurde die Öffnung erst einmal provisorisch abgedeckt 🙁


Woher bekommen wir so schnell eine neue Klappe? Wir kontaktierten einige Camper-Fachgeschäfte in Lörrach, wo wir am Montag sowieso noch eine Alu-Gasflasche tauschen und einkaufen wollen bevor es in die teure Schweiz geht. Aber leider konnte das „qualifizierte“ Personal nur einen Rückruf versprechen, auf den wir heute noch warten. Nun ist das Teil bei „Camping Wagner“ bestellt und wird zu einem Weingut am Genfer See, wo wir einen Platz reserviert haben, geliefert. Hoffentlich rechtzeitig!
Ist ärgerlich, aber es gibt Schlimmeres. Unseren Platz an der Mosel haben wir trotzdem genossen und den historischen, aber unspektakulären Ort Schengen besucht, wo am 14.06.1985 die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Belgien, Luxemburg und die Niederlande das Abkommen von Schengen über den schrittweisen Abbau der Personenkontrollen an den Binnengrenzen unterzeichneten.







Regine Philipp
Super Bericht und für uns auch sehr interessant geschrieben! Gleich mal ein paar Stellplätze in Maps notiert! Habt weiter eine tolle Tour mit vielen schönen Erlebnissen!
Annette
Danke!! Wir wünschen Euch auch eine schöne Tour und freuen uns über Anregungen.
Liebe Grüße
Kay Thiele
Vielen Dank für die schönen Impressionen
Annette
Gerne Kay! Freut uns, wenn wir euch mit auf Reisen nehmen können und du ja auch immer mal was wiedererkennst.
Sonntags ist jetzt immer ein neuer Reisebericht drin!