Von La Villa (Stern) sind wir am Montag weiter nach Arabba gefahren. Der Ort liegt 1603m hoch und grenzt unmittelbar an den steilen Südhang der Sellagruppe. Er gehört zur Region Venetien. Auf dem Parkplatz „Camper Parking Area – Arabba“, unweit der Gondel des Skigebiets Arabba/Marmolada, fanden wir einen schönen Stellplatz und aktivierten die App „EasyPark“. Da man mit anderen Reisenden schnell ins Gespräch kommt, erfuhren wir kurz nach der Ankunft, dass man für den Platz zurzeit nichts bezahlen muss. Wir deaktivierten den Parkvorgang daraufhin wieder und bezahlten somit 0,98€ für drei Tage – allerdings ohne Strom. Unsere Stellplatzgebühren liegen sonst so zwischen 0€ und 35€.



Am Abend konnten wir schon am Himmel erahnen, dass das Wetter für den nächsten Tag viel verspricht.



So war es dann auch. Wir starteten bei Kaiserwetter um 08:30 Uhr in die Sellaronda. Aufgrund der Größe des Skigebietes war es an den einzelnen Gondeln meistens nicht überfüllt.

Wir genossen traumhafte Aussichten, fuhren lt. App 17 Lifte und 23,6 Kilometer Ski auf 29 verschiedenen Pisten. Mit Fotostopps und Jausen waren wir 7 Stunden unterwegs. Ein unvergesslicher Skitag!












Aperol-Spritz
Abends fing es an zu schneien. Es schneite die ganze Nacht durch und wir hatten schon Bedenken, dass wir einschneien. Einen Räumdienst auf dem Parkplatz haben wir nicht erwartet. Irgendwann wäre unser Strom aufgebraucht und ohne Sonne bringt die Photovoltaikanlage nicht viel. Nachts waren nicht einmal die sonst so lauten Schneeraupen zu hören, die immer für gut präparierte Pisten sorgen und wirklich gute Arbeit leisten. Bei dem Schneefall haben sie allerdings erst am nächsten Morgen damit begonnen.
Für uns ging alles gut und wir konnten sogar noch einen Tag länger mit unseren Stromreserven überstehen. Mit Schneeschöpfen und Schneemann bauen verbrachten wir den Vormittag … irgendwann kam dann doch noch ein Bagger und räumte den Parkplatz frei.
Wir wollten es ja mal erleben mit so viel Neuschnee. Erstaunlich ist es, wie der Winterdienst hier funktioniert. Die Straßen und Pässe sind ratzfatz freigeräumt. Und jeder Grundstückseigentümer hat hier eine Schneefräse. Mit Schneeschiebern kommt man wohl nicht weit.







Zum Abschluss noch ein Gang durch das Dorf Arabba …






Am nächsten Morgen war wieder strahlend blauer Himmel. Optimales Wetter für die Fahrt über das Pordoijoch. Es ist ein 2239m hoher Pass der Dolomitenstraße zwischen der Sella- und Marmolatagruppe in Südtirol. Wir fuhren praktisch mit dem Wohnmobil durch das Skigebiet bzw. um die Sellagruppe herum, wo wir zwei Tage vorher noch mit den Skiern unterwegs waren.

















Ziel an diesem Tag war der Stellplatz Vidor, der zu einem Campingresort im Fassatal gehört. Hier konnten wir erstmal die Batterien vom Wohnmobil komplett aufladen und Wasser tanken.


Am Samstag mussten wir uns entscheiden, ob wir das angekündigte schlechte Wetter lieber im Regen oder im Schnee verbringen wollen. Wir entschieden uns für Schnee und fuhren in das Langlaufzentrum Lavazè Pass (Val di Fiemme).
Das Langlaufzentrum Lavazè, auf der Hochebene zwischen Trentino und Südtirol, ist eine beliebte Anlaufstelle für alle Langlauffans.
Aufgrund der 80 km langen perfekt präparierten Loipen und die zahlreichen Routen stellen die Ansprüche von Könnern und Anfängern zufrieden. Das Panorama, die Landschaft und die Sonne, die die meisten Strecken in gleißendes Licht taucht, sind die Hauptmerkmale dieses Zentrums, das für jeden Langlauffan ein absolutes Muss ist. Dank der Verbindung mit Jochgrimm, einem etwas höher gelegenen Ort, ist die Zahl der möglichen Routen erweitert und das Langlaufvergnügen ist bis zum Frühling garantiert. Seit vielen Jahrzehnten wird am Passo Lavazè die Lavazeloppet ausgetragen, ein internationales Langlaufrennen, das in freier Technik gelaufen wird. Sie ist der Vorreiter des berühmten Königsrennen Marcialonga.
Nach einer spektakulären Anfahrt zum Stellplatz in 1803m Höhe landeten wir in einer schönen Winterlandschaft. Von den umliegenden Bergen war allerdings aufgrund des Nebels und der Wolken nicht viel zu sehen.




Auch am nächsten Tag zeigten sich die Berge nicht und es setzte sogar leichter Schneefall ein, der sich am Nachmittag zu einem starken Schneesturm entwickelte und wir wieder zuschneiten. Nach einer kleinen Wanderung machten wir es uns „zu Hause“ gemütlich. Es war etwas unheimlich … keine Sicht und keine Ahnung, ob man irgendwann wieder freigeschaufelt wird. Wir standen mit 4 Wohnmobilen auf dem Platz und mitten im Schneesturm kam dann noch ein Van durch den Schnee angereist. Ein deutsches Ehepaar, beide über 80 Jahre alt, das keine Probleme hatte, bei dem Wetter über den Pass zu fahren. Respekt!





Gegen 18 Uhr hörte der Schneefall und der Sturm plötzlich auf und die Sonne kam tatsächlich noch durch. Alle kamen aus ihren Wohnmobilen heraus, um die verschneite Landschaft zu bewundern. Draußen war wieder Leben.






Morgens hing noch Nebel in der Luft. Die Berge wurden langsam freigelegt und der Neuschnee erstrahlte in der aufgehenden Sonne. In der Ferne hörte man das Donnern der Lawinensprengungen, da aufgrund des Neuschnees die Gefahr von Lawinen sehr hoch war.
Da der Stellplatz etwas höher liegt, hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die Berge in der Ferne.






Und ein Räumdienst kam zum Glück morgens auch und machte den ganzen Weg frei, sodass wir nur noch um unseren Wagen herum und auf dem Dach freischöpfen mussten.


Da es uns in diesem Langlaufgebiet so gut gefiel – vor allem mit dem ganzen Neuschnee – blieben wir insgesamt 4 Nächte und gingen zweimal in die Loipe. Wir nutzten nur die blauen Pisten, aber auch die waren für uns Anfänger schon anstrengend, da es teilweise gut bergauf und bergab ging.





Abendstimmung auf dem Stellplatz




Am nächsten Morgen trennten wir uns dann von einem unserer schönsten Plätze der Reise.




Das letzte Ziel in den Dolomiten ging über den Karerpass nach Karersee bei Welschnofen. Der Pass liegt zwischen den Gebirgen Rosengarten* und Latemar. Er verbindet das Eggental mit dem Fassatal (Val di Fassa) und somit Südtirol mit dem Trentino. Er liegt in einer Höhe von 1752m.
* Der Laurinsage zufolge ist der Name von einem Garten voller Rosen abzuleiten, den König Laurin mit einem Fluch belegte, sodass zur Tag- und Nachtzeit niemand den wunderschönen Garten zu sehen bekäme. Er vergaß jedoch die Dämmerung – und dort erstrahlt der Rosengarten in wunderschönen Rottönen, ein Phänomen, das als Enrosadira bekannt ist. Anzunehmen ist jedoch, dass sich der Name ursprünglich von „ruza“ ableitet, was soviel wie Geröllhalde bedeutet. Die höchste Erhebung ist mit 3.004 m ü.d.M. der Kesselkogel, erreichbar über einen Klettersteig.
Wir parkten für 2 Tage auf dem Parkplatz Laurin in Karersee. Von dort hatten wir einen tollen Blick auf den Rosengarten und auf das Latemar. In 5 Minuten erreichten wir zu Fuß die Lifte in das Skigebiet Carezza. Warum man für den Platz nur von 19 – 24 Uhr 1€ pro Stunde zahlen muss und auch nur in der Zeit das Campieren erlaubt ist, soll einer verstehen.





Wir hatten jedenfalls noch einen super tollen Skitag im Carezza Skigebiet. Die Pisten waren leer, gut präpariert und lange Abfahrten von bis zu 6 km machten das Skierlebnis perfekt 🙂






Hier endet nun unser Schneeabenteuer. Es geht weiter Richtung Bozen/Meran, wo wir bei frühlingshaften Temperaturen die Fahrräder auspacken wollen.
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