Entdeckungsreise durch die Schweiz

Veröffentlicht in: Wintertour 2024 | 1

Die Wetteraussichten für die Südalpen bis ins Tessin sahen für die Ostertage eher verregnet aus. Wir entschlossen uns deshalb, einen Reisetag einzulegen und von Arco bis zur Schweiz durchzufahren. Das war im Nachhinein eine wirklich gute Idee. Bis zum Gotthardtunnel hatten wir viel Regen, der dann langsam in Schnee überging. Das Südportal bei Airolo liegt auf 1145m Höhe, das Nordportal bei Göschenen liegt „nur“ auf 1080m. Dort regnete es bei unserer Ausfahrt aus dem Tunnel wieder.

Der Gotthard-Tunnel ist mit 16,9 Kilometern Länge der viertlängste Strassentunnel der Welt und der längste Strassentunnel in den Alpen. Der Tunnel ist Teil der Schweizer Nationalstrasse A2 von Basel nach Chiasso. Die Autostraße verbindet Göschenen im Kanton Uri mit Airolo im Kanton Tessin.

In der Schweiz gibt es nur wenig Wohnmobilstellplätze. Daher suchten wir für die Ostertage Plätze auf privaten Höfen aus. Kurz hinter dem Tunnel fanden wir den Pferdehof Dittli bei Attinghausen/Uri, wo wir eine Nacht blieben. Wir kamen im Regen an und haben uns das erste Mal auf feuchtem Rasen festgefahren. Der Besitzer hatte es schon vorhergesagt, da kürzlich erst ein ähnliches Modell wie unseres rausgezogen werden musste. So kam es dann auch. Da wir Vorderradantrieb haben, kamen wir nicht mehr aus dem Matsch heraus. Aber der Sohn eilte rasch zu Hilfe und kam mit dem Trecker angefahren, um uns aus dem Schlamm-massel zu befreien.


Wir verbrachten auf dem Hof eine etwas stürmische Nacht und fuhren am nächsten Morgen nach Alpnach, um dort auf einem privaten Grundstück die Ostertage zu verbringen. Wir konnten uns noch den schönsten Platz aussuchen ohne im Schlamm steckenzubleiben. Anders erging es einer italienischen Familie, die eigentlich nur Wasser auftanken wollte und sich beim Wenden auf der Wiese festgefahren hat. Da es schon spät am Abend war, übernachteten sie in ihrer misslichen Lage. Trotz unserer Hilfe am nächsten Morgen mussten sie einen Abschleppdienst rufen, der sie da rauszog. Am Abend dann das gleiche nochmal mit einem weiteren Van. Er hatte Glück und konnte vom Trecker, der gerade am Mähen war, befreit werden. Man sieht, das Problem werden wohl einige Wohnmobilisten gehabt haben. Die Wiesen waren als Stellplatz alle zu nass 🙁

Am Karfreitag ging es von Alpnach mit dem Fahrrad nach Luzern. Die Stadt hat ca. 83.800 Einwohner und liegt am nordwestlichen Ufer des Vierwaldstättersees beim Ausfluss der Reuss. Die Reuss teilt die Stadt in die Altstadt und Neustadt. Die Kapellbrücke mit dem Wasserturm und die Spreuerbrücke verbinden die Alt- und Neustadt. Die Lage zwischen See und den Bergen Pilatus und Rigi ist besonders malerisch. Leider fehlten an der Brücke noch die Blumen, die die Brücke im Sommer schmücken.

In der Steinenstrasse fanden wir ein „farbiges Kleinod“ mitten in Luzern. Zwischen den farbigen Häusern gibt es ein Wandbild aus dem Jahre 1978. Diese künstlerisch wertvolle Sehenswürdigkeit ist gleichzeitig auch das einzige Zeitdokument der Street-Art-Szene der 1970er-Jahre in Luzern.

Geschichte und Hintergrund
Bis Mitte der 1970er-Jahre war die Steinenstrasse eine optisch unbedeutende Nebenstrasse zur parallel verlaufenden Zürichstrasse. Die dreigeschossige Häuserzeile beherbergte viele Gewerberäume, darunter einige Malergeschäfte. Mit Blick auf die 800-Jahr-Feier Luzerns animierte der Luzerner Stadtrat um 1975 die Quartiervereine, einen Beitrag zur Verschönerung der Stadt zu leisten. Nach dem Motto «Mut zur Farbe» initiierte der damalige Malermeisterverband Luzern und Umgebung den bunten Anstrich der Häuserzeile. Grau blieb nur die kahle Wand am Ende der Strasse. Auf Initiative des Quartiervereins Hochwacht gestaltete daraufhin der Luzerner Künstler und Grafiker Werner Vogel ein Wandbild, welches die nun bunte Steinenstrasse spiegelt und somit auch indirekt verlängert.



Hier noch ein paar Impressionen zwischen Alpnach und Giswil in der Nähe von Luzern. U. a. hatten wir noch einen etwas unruhigen Platz an der Kirche in Giswil. Jede Viertelstunde gingen die Kirchenglocken, und das auch in der Nacht 🙁 Aber es passte irgendwie zu Ostern 🙂

Unser nächster Stopp war der Hegihof in Weggis. Der Ort liegt in einer nach dem Ort benannten Ausbuchtung (Weggiserbecken) des Vierwaldstättersees am Südwestfuss der Rigi, ein Bergmassiv zwischen dem Vierwaldstättersee, dem Zugersee und dem Lauerzersee in der Zentralschweiz. 

Der Hegihof ist ein privat geführter Stellplatz, der mit viel Liebe zum Detail gestaltet ist. Wir hatten einen ruhigen Platz mit einem malerischen Ausblick auf den See!! Die Betreiber waren sehr gastfreundlich. Wir durften sogar eine Ladung Wäsche waschen 😉 Es wurde einer unserer Lieblingsplätze 🙂

Mit dem Radl fuhren wir von dort nach Küssnacht, einem kleinen Ort am nordwestlichen Ufer des Vierwaldtstätter Sees.

Bekannt ist Küssnacht durch die „Hohle Gasse“, die weltweit durch Schillers Wilhelm Tell bekannt wurde. Hier erschoss Tell den Landvogt Gessler und rief damit den Kampf um die Schweizer Unabhängigkeit aus.

Durch diese hohle Gasse muss er kommen. Es führt kein anderer Weg nach Küssnacht!


Zum Abschluss unserer Schweiztour ging es nach Hinwil, eine Gemeinde im Züricher Oberland. Wir besuchten dort Bekannte, die wir vor 8 Jahren im Skiurlaub kennengelernt haben. Es war ein sehr herzliches Treffen und wir genossen die Gastfreundschaft. Auf ein Wiedersehen! Schweiz ist immer eine Reise wert 🙂

Blick auf den Zürichsee
Blick auf den Zürichsee

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